Halszierde
6. Dezember 2016Seit buchstäblich hunderten von Jahren ziert sie den Hals des Mannes. Für viele gehört sie so selbstverständlich zur guten Kleidung wie Manschettenknöpfe oder ein Jackett. Die Rede ist natürlich von der Krawatte. Geblümt oder gepunktet oder gestreift, schmal oder breit, lang oder kurz, egal welche Mode gerade herrscht, eine Krawatte gehört zum guten (Kleidungs-) Ton. Krawattenhersteller sind darum noch längst nicht aus der Mode gekommen. Der Bedarf an den Halsbekleidungsstücken ist nach wie vor hoch, sogar eher zunehmend, nach dem im Zuge der Kultur der zelebrierten Unkultur der 90´er Jahre des letzten und der Anfangsjahre des jetzigen Jahrhunderts die Krawatten nahezu ausgestorben waren und nur noch in den Vorstandsetagen und in Banken getragen wurde.
Heutzutage steht Mann wieder zur Krawatten. Dabei ist durchaus zu beobachten, dass Qualität und Design vor preiswert und einfach gehen. Zahlreiche Läden, die ausschließlich Krawatten und Fliegen anbieten, profitieren davon. Im Internet haben sich etliche Händler etabliert, die mit modernen, innovativen Kollektionen auf die Wünsche der Kundschaft eingehen. Auch sind Krawatten längst kein Luxusprodukt mehr. Selbst die einst nahezu unerschwinglich teuren Seidenkrawatten sind durchaus auch mit dem kleinen Geldbeutel bezahlbar, ohne Abstriche bei Aussehen und Verarbeitung zu machen. Überhaupt sind die Materialien ebenso wie die Schnitte deutlich vielseitiger geworden. Neben Seide und Baumwolle erobert Microfasern den Markt, da dieses Gewebe ungewöhnlich strapazierfähig und unempfindlich gegenüber Schmutz ist. Mancher Hersteller rüstet seine Krawatten sogar mit Schmutz abweisender Technologie aus, etwas, das früher eher Teppichen vorbehalten. Neue Technologien im Bereich Produktschutz machen dies möglich. Kurzum, den Modemuffeln gehen langsam die Argumente aus, keine Krawatte zu tragen. Als Krawattenverweigerer gehört man schnell zu einer Randgruppe, die zumindest kritisch beäugt wird. Bei geschäftlichen Anlässen sind Krawatten immer schon ein unentbehrliches Kleidungsstück gewesen und werden es wohl auch auf lange Sicht bleiben. Heute jedoch wieder gerne getragen und nicht als notwendiges Übel angesehen.